Pia hat einen großen Schritt gewagt – auf die Bühne. Sie ist Mitgründerin der (L)Ost Poetas: einer Gruppe junger sorbischer Frauen aus dem ländlichen Bereich um Bautzen. Spoken Word nennt sich das Genre, bei dem sie selbst geschriebene lyrische Texte mit darstellendem Spiel, deutsche und sorbische Sprache miteinander kombinieren. „Pozbeh je žónski – Der Aufbruch ist weiblich“ ist nicht nur der Titel ihres Theaterstücks, sondern auch des ersten gemeinsamen Buches.
Ihre Premiere erhielt warmen Zuspruch: „Die Leute bewegt das. Die wollen wissen, wie wir denken. Wir werden nicht dafür verurteilt.“ Ideengeberin für das Format war die Künstlerin Jessy James LaFleur von der Spoken Word Akademie Lausitz. „Ich hatte da Kontakt und schon einige Veranstaltungen besucht“, sagt Pia.
So unterschiedlich die jungen Frauen, so vielfältig sind ihre Texte: „Es gibt sehr düstere. Aber auch die in Aufbruchstimmung“, sagt Pia. „Zusammen bilden wir ein Ganzes.“ „Omaschlüpfer“ heißt der Text, den sie für das Stück erarbeitete: „Es geht darum, dass du stolz auf deinen Körper sein und dich sexy fühlen darfst als Frau – aber dass du eben nicht immer Tanga trägst, sondern auch Tage hast, an denen dir dein Omaschlüpfer Sicherheit und Geborgenheit gibt.“
Über Spoken Word hinaus sind die (L)Ost Poetas ein Netzwerk geworden, das sich stützt auf dem Weg zwischen Tradition und Vision.