Bild Drastische Kürzungen im Kinder-und Jugendplan des Bundes und des Bundesfreiwilligendienstes lässt landkreisweite Fachkräfte und Träger mit Schrecken aufhorchen.

Drastische Kürzungen im Kinder-und Jugendplan des Bundes und des Bundesfreiwilligendienstes lässt landkreisweite Fachkräfte und Träger mit Schrecken aufhorchen.

Die Zukunft der Kinder und Jugendlichen in der Lausitz ist nicht nur ein lokales Thema

Die Bundesregierung will im kommenden Haushaltsjahr 44,6 Mio. Euro (19 Prozent) im Kinder- und Jugendplan (KJP) gegenüber 2023 einsparen, obwohl im Koalitionsvertrag eigentlich eine „bedarfsgerechte Ausstattung des KJP“ für 2024 vorgesehen war. Damit können KJP-geförderte Träger der Kinder- und Jugendhilfe ihre gesellschaftlich so wichtigen Aufgaben für Kinder, Jugendliche und Familien kaum noch erfüllen.

Auch für die Freiwilligendienste (Freiwilliges Soziales Jahr und Bundesfreiwilligendienst) sind Kürzungen in Höhe von 78 Mio. Euro (24 Prozent) geplant, obwohl freiwilliges Engagement eigentlich gestärkt werden soll! (Quelle: Kindervereinigung-sachsen.de)

Ein Zusammenschluss aus bundesweites Trägern der Kinder- und Jugendhilfelandschaft rief deshalb unter dem Motto „Eure Entscheidung lässt Millionen Zukünfte platzen!“ zur Großdemo am 20.09.23 in Berlin auf.

Der lange Zug von Beteiligten, darunter auch junge Menschen, die sich in Form von Musik auf rollenden Planenwagen Luft machten, traf sich am Berliner Hauptbahnhof, zog vorbei am Brandenburger Tor, und hielt am zuständigen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und kurz danach am Bundesfinanzministerium, um zu verdeutlichen, dass diese Art der Kürzungsdiskussion nicht klanglos hingenommen wird. Sein Ende fand die Demo an der aufgebauten Bühne am Potsdamer Platz, auf der die Breite der Verbände und Arbeitsbereiche, die betroffen sein würden, sichtbar wurden.

Auch wenn die Kampagne „Jugend- und Familienarbeit WIRKT“ eine regionale Ausrichtung hat, so war es dennoch wichtig vor Ort zu sein und (sichtbar!) zu zeigen „Die lokale Jugend- und Familienarbeit ist auch hier vertreten. Und sie schaut genau hin, was auf Bundesebene geschieht!“

Denn eines muss klar sein: Kürzungen (vor allem im Bereich des Freiwilligendienstes) wird starke Auswirkungen auch in den Landkreis Bautzen haben! Die Vereine, die diese Sozialen Jahre organisieren und die jungen Menschen durch Seminare begleiten, würden Stellen kürzen oder das Angebot komplett einstellen müssen. Und somit würde die Möglichkeit für junge Menschen entfallen, in Berufe „reinzuschnuppern“ oder ein sozial Ausgerichtetes Orientierungsjahr zu nutzen. Kitas, Pflegeeinrichtungen, Kliniken, Schulen und andere Einrichtungen könnten keine entsprechenden Stellen anbieten – die jedoch (und das wird oft unterschätzt!) sehr wichtige Möglichkeiten sind, um Nachwuchs für die Bereiche, wie der Altenpflege, zu gewinnen. Aus diesem Grund setzen wir auch aus dem Landkreis Bautzen ein GROSSES Achtungszeichen, nicht nur an die Entscheidungsträger*innen in Berlin, sondern auch darüber hinaus an die Personen, die sich für diese wichtigen Gelder stark machen könnten: Lasst diese Streichungen nicht einfach geschehen, die Auswirkungen werden wir an vielen Stellen im Landkreis spüren!

*Verfasserin / Foto: Friederike Beese