
Jugendfeuerwehrwart Marco Jurk: Die Bedeutung von Ehrenamt für die Region
„Ehrenamt muss mehr gewürdigt werden! Ohne Freiwillige Feuerwehren gibt es in vielen Orten auf dem Land keine Dorffeste, kein Zusammenhalt, keine Jugendfeuerwehr und damit keine Alternative zu Sportvereinen. Seit 2012 bin ich Jugendfeuerwehrwart und habe mit 5 Kindern im Dienst begonnen. Nun treffen sich ein- bis zweimal im Monat 28 junge Mitglieder zwischen 6 und 16 Jahren, um sich durch spielerische Übungen sowie kleine Theorieeinheiten für die aktive Wehr vorzubereiten. Die Dienste der Jugendfeuerwehr kann ich nicht allein abdecken. All die Jahre haben mir meine Frau Franziska, Claudia, Rene und Rodger, aber auch Mitglieder der eigenen oder umliegenden Wehr geholfen und mir den Rücken freigehalten. Auch die Gemeinde hat mich stets bei meiner Arbeit unterstützt. Vielen Dank, ohne euch hätte ich es nicht geschafft! Es ist schwer Nachfolger für das Ehrenamt zu finden, jemanden der sich engagieren möchte, mit Kindern unterschiedlichen Alters arbeiten will und den enormen Aufwand in Kauf nimmt. Aber nach 12 Jahren Jugendfeuerwehr neben dem Hauptberuf, keiner Minute zum Durchatmen und wenig Wertschätzung, wird es Zeit, mich um die Familie und mich selbst zu kümmern. Ich bin stolz auf meine Arbeit als Jugendfeuerwehrwart, da ich durch unsere Arbeit viele Kinder für die aktive Wehr gewinnen konnte. Ich blicke zufrieden auf all die schönen Aktionen der Jugendfeuerwehr zurück: Beispielsweise Übernachtungen auf der Wache und die jährlichen 48-Stunden-Aktionen, wenn alle sich nach einem Jahr wiedersehen und zusammen die Fortschritte feiern. Ich hoffe, dass es in Zukunft weitergeht. Ohne Ehrenamt geht es nicht!“
Hintergrund: Marco Jurk bekommt nach 12 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit in der Freiwilligen Jugendfeuerwehr Guttau den Sonderpreis der 48-Stunden-Aktion „Die goldene Schubkarre“ von der Mobilen Jugendarbeit überreicht. Der Preis soll seine 12-jährige ehrenamtliche Arbeit als Jugendfeuerwehrwart ehren und sein beispielloses Engagement im Rahmen der 48-Stunden-Aktion des Landkreis Bautzen auszeichnen. Einmal jährlich melden sich Jugendgruppen freiwillig bei der Aktion an, um beispielweise Bau-, Umwelt oder soziale Projekte in ihren Orten umzusetzen. Seit 2014 ist die Jugendfeuerwehr aus Guttau dabei. Unterstützung erhält diese durch die Mobile Jugendarbeit des Steinhaus e.V. Die Sozialarbeitenden stehen im engen Kontakt mit der Jugendfeuerwehr, begleiten die jährlichen Aktionen, beraten das Feuerwehrteam bei pädagogischen Anliegen und führen teambildende Projekte durch. Angefangen mit einem kleinen Bau- und Umweltprojekt zur 48-Stunden-Aktion 2014, initiierte Marco Jurk dieses Jahr einen Feuerwehrwettkampf zwischen den Jugendwehren aus Guttau, Neudorf/Halbendorf und Malschwitz. Fast 50 Kinder kamen beim Wettkampf sowie Spiel und Spaß zusammen. Für Marco Jurk ist es das letzte Jahr als Jugendfeuerwehrwart und die finale 48-Stunden-Aktion. Wer die nächste organisiert ist noch unklar. Bisher hat er keinen Nachfolger gefunden.
*Das Interview mit Herrn Jurk führte Carmen Edel (Steinhaus e.V.) am 14.06.2024.