An der Parkfläche, direkt unterhalb des Sportplatzes im kleinen Ort Frankenthal in der Oberlausitz, fallen fünf große Gebilde aus Holz ins Auge. Sie messen am höchsten Punkt über zwei Meter – und überragen damit die jungen Menschen, die mit Rollern, Scootern und Skateboards über die steilen Wandungen flitzen, um einiges. Es ist die Skateanlage des „SEK Frankenthal“ – einer Crew bestehend aus acht Kindern und Jugendlichen aus dem Dorf. „SEK steht augenzwinkernd für Sondereinsatzkommando“, erklärt Ferdinand. Er skatet, seit er zehn Jahre alt ist.
Frankenthal ist mit 900 Einwohner:innen die zweitkleinste selbstständige Gemeinde des Landkreises Bautzen. Um ihrem Hobby nachzugehen mussten die jungen Skate-Fans vor nicht allzu langer Zeit immer über 15 Kilometer ins größere Dorf Neukirch fahren – oder bis Bautzen. 2022 nahmen die jungen Leute das Problem selbst in die Hand. Unter der Anleitung des Vereins „Bautzen rollt“ baute das SEK Frankenthal sich eigene Rampen – und stampfte damit ein Stück Jugendkultur an mehreren Wochenenden im Sommer sprichwörtlich aus dem Boden. Die Gemeinde gab grünes Licht, Material spendete ein lokaler Straßenbaubetrieb. Die restlichen Kosten deckte eine Förderung, die über die Sportgemeinschaft Frankenthal lief. „Das beste Gefühl ist, wenn ich einen neuen Trick gelernt habe und der erfolgreich steht“, sagt Ferdinand.